Es begann sehr mühsam: Als ich am 2. Februar Morgens um 6 in den Schnellzug nach Zürich Flughafen stieg, war die Welt noch einigermassen in Ordnung. Obwohl ich schon seit drei Tagen kaum schlafen konnte. Kurz vor Olten wurde uns mitgeteilt, dass wir den Zug wegen einer Panne wechseln sollten. In Zürich nochmal das Gleiche. Fazit: 20 Minuten Verspätung! Ich stand zuhinterst in der Reihe mit gut 90 Minuten Zeitreserve! Als ich nach 45 Minuten alle Unterlagen hatte, war ich ganz allein, anfänglich die gute Richtung gelaufen zwischen unendlichen Shops hindurch. Habe mich später aber unbemerkt im angrenzende neuen Einkaufs-Walhalla genannt «The CIRCLE» verirrt. Dann gestresst wieder zurück und nachgefragt. Plötzlich klingelte das Mobile! Ob ich Herr de Boer sei? Sie warten auf mich, wo ich denn bleibe, fragt ein Herr am anderen Ende, und ob ich schon durch den Subway sei. Als ich vernein, sagt er: «Dann können wir leider nicht mehr warten!» Und legt auf.
Eine Welt brach in mir zusammen. Ich stieg befangen in den Subway und liess mir in der Abflughalle bestätigen, was ich schon wusste! In einer Art Trancezustand ging ich zurück und meldete mich bei den Qatar Airlines. Dort hiess es: «Am Nachmittag fliegen wir nochmals heim, aber ohne Anschluss nach Indien!» Da kaufte ich ein Zugticket nach Solothurn, ging zum Reisebüro, um zu eruieren, welche Möglichkeiten es gab. Wir einigten uns auf dieselben zwei Flüge zwei Tage später, am 4. Februar.
Als ich dann am Nachmittag endlich heimkam, um meine Wunden zu lecken, überkam mich eine Art Schüttelfrost, wie ich das noch nie erlebt hatte! Und es wollte nicht aufhören. Ich glaube, das war eine Art «Nervous Breakdown». Nach ein paar Stunden, als ich mich wieder etwas beruhigt hatte, kontaktierte ich Pinia, erklärte ihr die Situation und bat sie, mir ein paar Teebeutelchen zu besorgen, die Ines sogleich lieferte! Ich hatte ja fast nichts mehr im Haus!
Nach einer weiteren (praktisch) schlaflosen Nacht ging ich zum Reisebüro, das die Tickets an Qatar Airways zurückschickt und schaut, was davon noch übrigbleibt.
Heute, am 5. Februar, fühle ich mich wieder einigermassen fit, denn letzte Nacht habe ich zum ersten Mal wieder gut geschlafen. Es war aber auch dank dem neuen Therapeutischen Tanzstudio (im Südteil der ehemaligen Shisha Bar!), das gestern die offizielle Eröffnungsparty hatte. Ich kam gerade, als der offizielle Teil vorbei war und die Musik begann! Nach einem Glas Sekt habe ich mir eine gute halbe Stunde lang alles Elend der letzten Woche aus dem Körper getanzt! Ich habe mich dort nämlich auch zu einer eigenen inneren Überzeugung bekannt:
Bereite dich auf die Zukunft vor und verbessere, statt zu vermehrbessern!
Und im hinteren Teil eröffnet in zwei Monaten ein Tattoo-Shop!?