Sashi war am Vor-vorabend den ganzen Tag unterwegs mit Sulfi zum Büchergrosshändler in Thrissur und kam spät am Abend mit einem vollgeladenem Auto (2.600 Bücher) heim. Sie haben unterwegs stundenlang im Stau gestanden, und Sashi hatte noch tagelang Rückenweh deswegen. Gestern war dann die Eröffnung und der Präsentationstag des morgigen Büchermarkts!

Ausser mir war auch noch ein USA Ehepaar im Pensionsalter da, Werner + Ireen, geborene Deutsche bzw. Aussi. Er behauptet von sich, als Ingenieur mehr als die Hälfte aller Länder der Welt bereist zu haben! Sie war ziemlich esoterisch orientiert.

Es gab auf dem Schulplatz einen offiziellen Eröffnungsakt auf Englisch mit allen Schülern, die heute ausnahmsweise ohne Schuluniform zur Schule durften. Wir sollten alle drei etwas sagen und singen. Ich sang «Sari Marais», das ich mir letztes Jahr für Südafrika angeeignet habe. Anschliessend mussten wir alle 12 Schulzimmer (230 Schüler) besuchen, wo alle Kinder uns hauptsächlich Selbstgemachtes anboten. Wir konnten am Schluss keinen Papp mehr sagen! Sashi hatte unterdessen die ganzen Bücher zur Präsentation in drei Preisklassen aufgestellt.


Abdullah brachte uns im Dunkeln wieder heim, zuerst Werner & Ireen. Sie wollten mich unbedingt ihrem Guru vorstellen, wo sie für einen Monat verbleiben, und überredeten mich, den Ashram zu besuchen. Es war ein typischer Guru mit wogenden, langen grauen Haaren, freundlich und hager. Vier weisse, jüngere Frauen, zwei Inderinnen, ein Mann (und die zwei Amerikaner), die gemeinsam auf einfachen Instrumenten Musik machten und dazu sangen. Ein gehobenes, grosszügiges Anwesen mit Chromstahl-Handläufen und überall gekachelt, nicht weit von einem grossen, ruhigen Fluss. Er lebt dort auch, wie er sagt, nach dem Naturopathy System, wie ich im Naturopathy Hospital, nur ist er 3/4 Mal teurer als bei uns in Mukkom.
Als ich später auf dem Heimweg ein paar Mal im Auto Abdullah angesprochen habe, sagte er stets wieder; er heisse Abdullahtiv. Als ich fragte was den Unterschied ausmacht, sagte er. Das heisst: Sklave von Abdullah! Dass Man stolz darauf sein könnte, ein Sklave zu sein, ist mir unbegreiflich!
Sashi kam beim Einnachten heim mit 10.000 Rupies und erschien einigermässig zufrieden. Morgen geht er nochmals hin, um die letzten paar 1.000 Rupies einzuholen.