XVI. Book Fair

Sashi war am Vor-vor­abend den ganzen Tag unter­wegs mit Sul­fi zum Bücher­grosshändler in Thris­sur und kam spät am Abend mit einem voll­ge­laden­em Auto (2.600 Büch­er) heim. Sie haben unter­wegs stun­den­lang im Stau ges­tanden, und Sashi hat­te noch tage­lang Rück­en­weh deswe­gen. Gestern war dann die Eröff­nung und der Präsen­ta­tion­stag des morgi­gen Büchermarkts!

Auss­er mir war auch noch ein USA Ehep­aar im Pen­sion­salter da, Wern­er + Ireen, geborene Deutsche bzw. Aus­si. Er behauptet von sich, als Inge­nieur mehr als die Hälfte aller Län­der der Welt bereist zu haben! Sie war ziem­lich eso­ter­isch orientiert. 

Es gab auf dem Schulplatz einen offiziellen Eröff­nungsakt auf Englisch mit allen Schülern, die heute aus­nahm­sweise ohne Schu­lu­ni­form zur Schule durften. Wir soll­ten alle drei etwas sagen und sin­gen. Ich sang «Sari Marais», das ich mir let­ztes Jahr für Südafri­ka angeeignet habe. Anschliessend mussten wir alle 12 Schulz­im­mer (230 Schüler) besuchen, wo alle Kinder uns haupt­säch­lich Selb­st­gemacht­es anboten. Wir kon­nten am Schluss keinen Papp mehr sagen! Sashi hat­te unter­dessen die ganzen Büch­er zur Präsen­ta­tion in drei Preisklassen aufgestellt.

Abdul­lah brachte uns im Dunkeln wieder heim, zuerst Wern­er & Ireen. Sie woll­ten mich unbe­d­ingt ihrem Guru vorstellen, wo sie für einen Monat verbleiben, und überre­de­ten mich, den Ashram zu besuchen. Es war ein typ­is­ch­er Guru mit wogen­den, lan­gen grauen Haaren, fre­undlich und hager. Vier weisse, jün­gere Frauen, zwei Inderin­nen, ein Mann (und die zwei Amerikan­er), die gemein­sam auf ein­fachen Instru­menten Musik macht­en und dazu san­gen. Ein gehobenes, grosszügiges Anwe­sen mit Chrom­stahl-Han­dläufen und über­all gekachelt, nicht weit von einem grossen, ruhi­gen Fluss. Er lebt dort auch, wie er sagt, nach dem Natur­opa­thy Sys­tem, wie ich im Natur­opa­thy Hos­pi­tal, nur ist er 3/4 Mal teur­er als bei uns in Mukkom.
Als ich später auf dem Heimweg ein paar Mal im Auto Abdul­lah ange­sprochen habe, sagte er stets wieder; er heisse Abdul­lah­tiv. Als ich fragte was den Unter­schied aus­macht, sagte er. Das heisst: Sklave von Abdul­lah! Dass Man stolz darauf sein kön­nte, ein Sklave zu sein, ist mir unbegreiflich!

Sashi kam beim Ein­nacht­en heim mit 10.000 Rupies und erschien einiger­mäs­sig zufrieden. Mor­gen geht er nochmals hin, um die let­zten paar 1.000 Rupies einzuholen.