VIII. Brief an Willem / Ersatz-Rigi

Ich pro­biere meis­tens im Hin­ter­grund zu bleiben, Willem.

Aber Jan kommt auch manch­mal auf mich zu, zum Erk­lären oder Fra­gen! Von uns vier der alten Gen­er­a­tion bin ich wohl der einzige, der die Zukun­ft pro­biert zu durch­schauen, und agiere entsprechend (vor­sor­glich!). Die andere drei reagieren nur, aber um das Jan beizubrin­gen, braucht es viel Fingerspitzengefühl! 

Vom soge­nan­nten «Zwit­ser­leven gevoel» habe ich noch nie gehört, aber begreifen tue ich‘s. Ich habe den grössten Teil mein­er Bemühun­gen und Beschäf­ti­gun­gen in den let­zten 18 Jahren abgegeben, und mache nur noch das, was ich gern mache. Um die kurzfristi­gen (Yep-)Trends küm­mere ich mich weniger und pro­biere meinen eige­nen Weg zu find­en und liege glaube ich nicht weit daneben! Es gefällt mir jeden­falls immer besser.

Mit Eddy und Sarah war ich let­zten Son­ntag im Alter­sheim-Restau­rant, wo unser gemein­samer Fre­und Chris­t­ian auch ass mit sein­er seit kurzem roll­stuh­lab­hängi­gen Mut­ter. Eddy hat ja vor drei Wochen ihren Rol­la­tor geerbt. Wir drei haben hier vor Ort zu Dritt vor- und nach dem Essen die gesamten Wan­der­wege durchkreuzt! 

Die bei­den Büch­er, von denen du gesprochen hast, sind gekom­men. Ich beginne mit «De heilige Rita».

Ausflug mit FFI in die Romandie und darüber hinaus

Statt zur Rigi fuhren wir (mit Jan und Ron­ny) um halb neun in Rich­tung Süden nach Lau­sanne-Ouchy. Mit der Fähre über­querten wir den Lac Léman bei schön­stem Wet­ter und lan­de­ten direkt im Casi­no Evian. In rel­a­tiv kurz­er Zeit hat­ten wir €140,- im trock­e­nen, die gle­ich nebe­nan ver­lunched wur­den. Nach einem län­geren «marcher en haut des sources» und dem See ent­lang bestiegen wir den weit über 100-jähri­gen Rad­dampfer nach Vevey, wo wir «first class» auf dem Oberdeck sitzen durften!
In Vevey waren über­all dem Seeufer ent­lang noch die Reste vom «Fête des Vignérons» sicht­bar. Auf dem Rück­weg oben durch die Alt­stadt haben wir uns zur Feier des Tages im «Trois Couronnes» (best Hotel in town!) im Panora­ma Garten mit Sicht auf das Mont Blanc Mas­siv eine gute Flasche Weis­sen genehmigt. Es war schon lange dunkel, als wir nach ein­er Piz­za wieder in den Zug stiegen, und man musste mich weck­en hier in Solothurn, kurz vor Mit­ter­nacht (damit ich nicht in Olten lan­dete!)
Danke FFI !